Stück

Dshan

Schauspiel von Trolle Lothar

Bereich Erwachsene
Sprache Deutsch, Hochsprache
Eignung Erwachsene
Charakter ernst
Besetzung 1 gesamt / 1 männlich
Darstellungsort Stilbühne
Spieldauer 70 min
Verlag henschel SCHAUSPIEL
Inhaltsangabe "Wirklichkeit ist letztendlich ein Leidensstrom, den man mitmacht. Es gibt keine Konflikte mehr, in die man sich einhaken kann. Man kann sie nur noch beschreiben", so Lothar Trolle zu seiner einzigartigen Technik der dramatischen Epik. Er nahm sich den 1934 entstandenen Roman des russischen Dichters Andrej Platonow als Folie für die mythische Suche nach einem in der Wüste verlorenen nomadisierenden Volk. In der strahlend schönen Unbehaustheit einer lebensfeindlichen Landschaft wird ein Mann namens Nassar einen messianischen Auftrag erfüllen. Reste seines versprengten, ausgedörrten Volkes zu finden, aufzubauen und heimzuführen. Er trifft auf Alte mit leeren Augen, er nimmt das Mädchen Aidyn auf seine Schultern, um es durch die wüste Erde zu tragen. Jeder Atemzug unter dem kalten Himmel und der grellen Sonne ist eine extreme Herausforderung. Hölle und Paradies, Märchen und minutiöse Dokumentation, Blindheit und Sehen, Leben und Tod verschmelzen zu einem Erzählstrom, aus dem selten einzelne Stimmen ausbrechen. Nassars ständige Begleiter sind gewaltige Vögel und filzige Steppenläufer, die windgetrieben durch die Geschichte irren. Einem scheinbaren Ziel entgegen und hinein in eine Gegenwart, die unsere sein kann. Trolle hat Platonows poetisch elegischen Stoff zubereitet "wie eine Liebesgabe an die Regisseure, mit der Aufforderung: Macht was draus." (Trolle in "Theater der Zeit" Februar 2009)