Stück
kalte Kind, DasSchauspiel von von Mayenburg Marius |
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Bereich |
Erwachsene |
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Sprache | Deutsch, Hochsprache |
Eignung |
Jugend Erwachsene |
Charakter | modern |
Besetzung | 8 gesamt / 4 weiblich / 4 männlich |
Darstellungsort | Stilbühne |
Thema | Beziehung |
Spieldauer | 100 min |
Verlag | henschel SCHAUSPIEL |
Inhaltsangabe | Henning, ein Provinz-Exhibitionist, hat Karriere gemacht. Nach Jahren in Raststätten-Toiletten ist er endlich angekommen im Zentrum der Metropole, vorgedrungen bis ins Frauenklo eines Szenecafés. In diesem Café wird Lena, Ägyptologiestudentin, gerade von ihrer Restfamilie heimgesucht. Der Vater peinigt sie mit lebenspraktischen Erwartungen, nach denen ihr nie der Sinn stand, und droht mit Enterbung. Am Nebentisch wartet ein merkwürdiges Paar mit stillem Kinderwagen auf einen Freund: Johann. Den hat seine Freundin soeben knapp vor der geplanten Hochzeit sitzengelassen. Als Lena versucht, sich der familiären Zumutung durch Flucht aufs Klo zu entziehen, gerät sie unvermittelt ins Visier des lauernden Henning. Sein routiniert eingefädelter, aber kläglich mißlingender Entblößungsversuch vor der antriebslosen Langzeitstudentin wird der Auslöser grotesker Verstrickungen unter den Cafégästen. Der frischverstoßene Johann erhebt sich zum Retter Lenas. Henning wird unvermutet zum Ehestifter und gewinnt noch dazu die neugierig-dominante Zuneigung von Tine, der kleinen Schwester Lenas. Und auch das Paar mit dem Kinderwagen (aus dem noch immer kein Schrei gedrungen ist) wird die Szene nicht unversehrt verlassen … Marius von Mayenburg hat eine furiose Komödie geschrieben über die verbohrten Sehnsüchte moderner Metropoleninsassen. In diesem Stück zwischen Alptraum und überzeichneter Wirklichkeit wird lächelnd mißbraucht, umarmend verwundet, und die schlecht verheilten Narben vererben sich weiter an nächste Generationen. Was ist pervers, was normal in einer verdrehten Welt? |