Inhaltsangabe |
Wenn die Opfer gefallen sind, tritt auf jedem Kampffeld Stille ein - das Zeichen des Friedens, der so viel Opfer kostet, auch Todesopfer. Dieses Kampffeld finden wir überall in der menschlichen Gesellschaft. In diesem Spiel ist es der Rauwaldhof mit seinen markanten Gestalten. In einer hochdramatischen Handlung und doch mit Humor aufgelockert, rollt eine Zeitspanne Lebens ab in der sich drei Generationen begegnen; in der sich Zeitgeist, Standesbewußtsein und alle möglichen Abbilder des Lebens spiegeln, und wir sehen, daß aus dem Spiegel immer das gleiche Bild herausschaut: Der arme Mensch!
Kassian, das "schwarze Schaf" in der hochangesehenen Rauwald-Familie, zündete als junger Bursche in seinem Suff vollkommen grundlos in jugendlicher Dummheit, den Fichtlhof an. Der Hof brannte nieder und eine große Feindschaft flammte auf. Sie wurde zur Gewohnheit und von der nächsten Generation wie ein Erbgut übernommen. Natürlich prägte sie auch diese Menschen. Thomas hatte damals mit seinem Bruder Kassian abgeschlossen und ihn nicht mehr als Bruder anerkannt. Kassian war 30 Jahre fort. Plötzlich sitzt er wie ein Bettler vor dem Hoftor seines Vatershauses und sein Bruder thomas öffnet ihm nicht. Dem alten Vater blutet das Herz, denn er sieht die tiefe Reue seines heimgekehrten Sohnes. Er geht selber vom Hof in das Austragshäuschen und nimmt sich Kassians ab. Und es geschieht noch vieles bis erschreckend, gerade in den besten Mannesjahren, der Tod an Thomas Brust klopft. Erst dann, im Angesicht des Todes, am Sterbebett, wird der Bruderzwist beendet. Die große Stunde, in der der Mensch viel klarer sieht, mußte so früh kommen. Schweigender Friede, verwandelte Menschen - aber Thomas ist tot.
Ein Spiel, das unbedingt anspricht und schon stoffbedingt von der ersten Szene weg eine natürliche Spannung entwickelt. Es ist unmöglich, daß sich hier ein Erlahmen des Bühnengeschehens einschleichen kann. |