Inhaltsangabe |
Im ersten und längsten Teil übermalt Jelinek die Auswirkungen der Bankenkrisen mit Sophokles' "Ödipus" (oder umgekehrt) und reformuliert in der Engführung jener Verwüstungen, die die Pest mit sich bringt, und jener, die das verrückt spielende Finanzkapital anrichtet, die Frage nach dem Gegenstand von Ödipus' Schuld oder Verfehlung. Der zweite Akt (…) ist Rosa Luxemburg gewidmet und nimmt sich wie ein Echo oder eine ferne Erinnerung an eine längst vergangene Epoche politischer Kämpfe aus (…) In Teil drei kommt eine Seherstimme zu Wort, die ihre falschen Prophezeiungen beklagt (…) - falsch insofern, als sie dort ein apokalyptisches Ende vermutete, wo es einfach immer weitergeht und die Katastrophe gerade im Ausbleiben der (finalen) Katastrophe besteht. (…) Ein "Epilogepilog" führt schließlich den antiken Klageton, der den gesamten Text durchzieht, mit dem Feld der juridischen Klage zusammen. (Aus Theater der Zeit 5/13) |