Stück

Jona

Monolog von Trolle Lothar

Bereich Erwachsene
Sprache Deutsch, Hochsprache
Eignung Erwachsene
Charakter ernst
Besetzung 1 gesamt / 1 weiblich
Darstellungsort Stilbühne
Thema Individuum
Spieldauer 60 min
Verlag henschel SCHAUSPIEL
Inhaltsangabe Jona kämpft sich groß. Ein trickreiches Kind mit fantasiebegabten Augen. Überlebensstrategien werden geprobt. Fremdbestimmungen boykottiert. Kaum ist sie erwachsen, kommt der Krieg. „Als ich Wasser holte fiel ein Haus auf mich“. Jona überlebt. Ihre Schritte setzt sie sanft auf zerstörte Materie. Sie probiert Liebe, wächst zwischen Trümmern in eine neue Zeit, in eine Großbaustelle hinein. Wie eine Wiedergängerin des Propheten läuft Jona mit ihren Erinnerungen und Assoziationen durch ihre Stadt (Ninive). Jona, die weiß, was Menschen Menschen antun können, ist die Seherin unter uns, die niemand hört, die im Berufsverkehr verschwindet, neben uns in der Bahn sitzt. Allein mit den Bildern ihres Lebens, der Erinnerung an erste Gehversuche unter Bäumen, an den Spaziergang mit dem Großvater … (JONA! JONA! GEH DU NACH NINVE, UND DA IN NINIVE DA ...) Trolles Stück ist eine neue Lesart des biblischen Stoffes. Zugleich eine Überschreibung der autobiografischen „Jona“-Fragmente von Inge Müller (1925-1966) und deren frühem Hörspiel „Die Weiberbrigade“. Mit seiner exemplarischen Technik verwebt Trolle persönliche Geschichte mit historischen Bruchstellen, ein dramatisches Leben mit einem zerrissenen Jahrhundert.