| Inhaltsangabe |
In Katrin Langes Stück beginnt und endet alles mit einer Torte. Bei Willys Geburtstagparty streiten sich die Kinder erst um die Geschenke und können sich dann nicht einigen, wie der Geburtstagskuchen gerecht zu verteilen wäre. Alice, ohnehin entnervt von den Streitereien, fällt zu allem Überfluss auch noch mit dem Stoffhasen durch den Spiegel und findet sich in einer wunderlichen Welt wieder. Wütend verweigert sie dem Hasen, der plötzlich nicht nur lebendig ist, sondern auch noch den Ton angeben will, ihre Hilfe. Nun ist sie auf sich gestellt und muss notgedrungen alleine - und rückwärts laufend! - ihren Weg in das Wunderland und vor allem auch wieder heraus finden. Sie trifft auf all die bizarren Wesen, die durch ihre ganz besondere Mischung aus grotesker Überzeichnung und schrulligem Eigensinn, aus Verniedlichung und Überheblichkeit eine Atmosphäre von phantastischem Staunen und zugleich spürbarer Bedrohung kreieren: "Hüt dich vorm Jabberwock, mein Kind!"
Katrin Langes Fassung zeichnet sich dadurch aus, dass die farbenfrohen Episoden durch ein starkes Motiv verbunden werden, was dem Text eine strukturelle Klarheit verleiht. Denn im Wunderland spiegeln sich tatsächlich die Konflikte aus der Welt vor den Spiegeln. Was als Streit zwischen den Kindern auf der Geburtstagsparty begann, wird von den Bewohnern des Wunderlands weitergeführt, vom Zank zwischen Twiedeldick und Twiedeldoof bis hin zum Konflikt zwischen der Herzogin und der Königin, der im Krieg gipfelt. Erst nachdem Alice einige Abenteuer bestanden hat und vor allem bereit ist, auch selbst etwas abzugeben und dem armen gehetzten Kaninchen ihre Hilfe anzubieten, findet sie den Weg zurück zu Willys Geburtstagsparty. |
