Stück

Weber, Die

Schauspiel von Hauptmann Gerhart

Sprache Deutsch, Dialekt
Eignung Kinder
Erwachsene
Charakter ernst
Besetzung 41 gesamt / 13 weiblich / 28 männlich
Statisten 1
Darstellungsort Viele
Thema Soziales
Spieldauer 120 min
Verlag Felix Bloch Erben Verlag
Inhaltsangabe "Peterswaldau im Jahr 1844. Durch das Aufkommen mechanischer Webstühle und Fabriken hat sich die Lage der schlesischen Handweber dramatisch verschlechtert. Im Haus des Fabrikanten Dreißiger liefern die Barchentweber ihre fertige Ware ab, die von Expedient Pfeifer unbarmherzig kritisch begutachtet wird. Viele der hungernden Weber bitten um Vorschuss, erhalten aber stattdessen Lohnkürzungen wegen angeblich fehlerhafter Ware. Ein kleiner Junge bricht vor Hunger zusammen, während Dreißiger über die Risiken eines Unternehmers doziert. Beim Häusler Wilhelm Ansorge in Kaschbach sitzen die Frauen und Kinder der Familie Baumert an ihren Webstühlen, als der Reservist Moritz Jäger von seiner Militärzeit heimkehrt. Er hat aufrührerische Ideen mitgebracht - und ein Lied, das Blutgericht, in dem die Anwesenden erschüttert ihre eigene Situation wieder erkennen. Ein Aufstand bricht los, dem sich immer mehr hungernde Weber anschließen. Sie dringen schließlich in Dreißigers Wohnhaus ein und zerschlagen die Einrichtung, der Fabrikant flieht mit Familie und Angestellten. Der Aufstand greift auf benachbarte Orte über, es kommt zu Auseinandersetzungen mit dem Militär. In Langenbielau dringen die Nachrichten über den Aufstand auch in die Stube des alten Hilse und seiner Familie vor. Sein Sohn ist den Aufrührern begegnet. Er will sich ihnen anschließen und auch seinen Vater davon überzeugen. Der Alte weigert sich empört: Er glaubt an die Gerechtigkeit im Gottesgericht. Schließlich bleibt er allein mit seiner Frau in der Stube zurück, wird von einer verirrten Kugel getroffen und stirbt auf seinem Webstuhl. In Vorbereitung auf "Die Weber" recherchierte Hauptmann sehr genau über die Ereignisse des Weberaufstands 1844 und reiste 1891 ins Eulengebirge, um die Dörfer der Hausweber zu besuchen. In seiner Darstellung hielt er sich eng an die historischen Tatsachen. Über den gewaltigen Erfolg seiner "Weber" sagte Hauptmann später: "Wieso ist ein so kleines lokales Ereignis durch mein Drama über die Welt gegangen? - Weil irgend etwas in vielen Ländern Gemeinsames damals mitschwang."