Stück

Dorfteufel

Volksstück von Rieder Franz

Sprache Deutsch, Umgangssprache
Charakter ernst
Besetzung 9 gesamt / 3 weiblich / 6 männlich
Darstellungsort Werkstatt
Thema Kein Thema
Spieldauer 120 min
Verlag Theaterverlag Rieder
Inhaltsangabe Von einer unwesentlich scheinenden Kartenszene weg, spielt sich das Geschehen hinein in eine dunkle, spannungsgeladene Atmosphäre. Hans Mooshofer und Moni Sammleitner, die einzigen Nachkommen der beiden größten Höfe des Dorfes, sollen zusammenkommen und der Verspruch ist bereits abgemacht und das Aufgebot bestellt. Aber es kommt anders. Eine schwere Sünde belastet das junge Paar und der Teufel setzt sich in die Mitte. Die beiden Väter von Ahnenstolz geführt, wollen es nicht auf sich nehmen, daß ihre Kinder, gegen uralten Brauch und Sitte, unrein zum Altar treten. So kommt es, daß eine Sünde die andere verdecken will und ein Mord an einem werdenden Leben geschieht - unbewußt der himmelschreienden Sünde, geblendet von sündhaftem Stolz und falschem Ehrbewußtsein. Es weiß niemand, wie und wann es geschah - es bleibt dunkel um das Geschehen - vieles wird vermutet, aber nichts kann bewiesen werden. Doch eine Sünde war noch nie der Grundstein zum Glück - und so ist es auch hier. Kurz vor der Hochzeit geraten die Väter in Streit und das Glück der Jungen zerschellt an den Hörnern des Teufels. Sammleitner, ein alter Dickkopf, besteht auf den Verspruch und es beginnt eine gefährliche Feindschaft und ein teuerer Prozess. Der einst mächtig darstehende Mooshof versinkt unter dem Schuldenjoch. Haß gegen Haß heißt die Divise der beiden Alten, unter der die Jungen nach und nach seelisch zu Grunde gehen. Im letzten Moment, wo alles verloren zu sein scheint, fordert der alte Mooshofer seinen Sohn auf, jetzt, um den Hof zu retten, die Moni zu heiraten. Aber Hans, der in der billigen Hilflosigkeit seines Vaters, die Achtung vor ihm verloren hat, vergißt sich, würgt seinen Vater und verflucht ihn als Vernichter seines Erbes. In seiner Verzweiflung und in der Angst vor sich selbst und dem Leben, steckt er den Hof im Flammen in die er sich selbst hineinstürzt - mit dem Schrei: "Er soll weg sein, der Mooshof, mitsamt den Schulden und ein Schandfleck soll übrig bleiben für alle, die sich dran versündigt haben" - - Moni, die einst wie eine blühende Rose ins Leben lachte, ist bleich und matt wie eine Leiche geworden. Schwere Krankheiten haben ihre rosige Jugend zernagt und sie fühlt, wie der grausame Tod nach ihrem flimmernden Leben greift.Müde und verzagt sitzt sie vor Pater Johannes, der ihr noch die letzten Trostworte schenkt, ehe sie sehnsüchtig die Augen schließt und als Opfer einer schweren Sünde hinüberschlummert in eine andere Welt. - Blitze zerfetzen die Wolken, Donner krachen und es ist eine Stimmung, als würde Gottes Zorn am Himmel über ein sündiges Dorf walten. Still und einsam steht Pater Johannes, der die Seele des Stückes darstellt, am Fenster und sinnt mit weinenden Herzen alten Zeiten nach und erschrickt vor dem Tun und Treiben seiner Pfarrkinder. Da klopft es zaghaft an der Tür und Mooshofer tritt scheu und ängstlich ein und kurz hernach findet auch Sammleitner denselben Weg. Gebückt, vom Schicksal erwügt, stehen sie nun da und Pater Johannes schenkt ihnen Worte des Friedens und im stillen Klang des Sterbeglöckleins für Moni, reichen sie sich über die Gräber ihrer Kinder die Hand zum Frieden und schwören, den Teufel der Zeit aus ihren Herzen und aus dem Dorf zu jagen. Sie erkennen nun, daß gegen Gott und seine Gebote zu kämpfen, der Mensch zu schwach ist. Und es bleibt die Frage offen: "Hat hier nicht Gott selbst Gericht gehalten?"
 

Aufführungen des Autors / der Autorin

Datum Ort Titel Bühne
22.01.2011-06.02.2011 Kastelbell Liebe über Schuld und Leid (Wo die Heimatwälder rauschten) Heimatbühne Kastelbell - Tschars