| Inhaltsangabe |
Die Legende, Mozart sei durch seinen Rivalen Antonio Salieri vergiftet worden, ist durch Salieri selbst, wie Beethovens Koversatrionsheft beweist, ausgestreut worden. Alexander Puschkin schrieb fünf Jahre nach Salieris Tod ein Versdrama "Mozart und Salieri", das später einer Oper von Rimski-Korsakoff als Libretto diente. Peter Shaffer dachte nach über diese merkwürdige Selbstbeschuldigung Salieris, die bis heute ungweklärt blieb, studierte drei Jahre Jahre lang Mozarts Briefe und verglich sie immer wieder mit seiner Musik. Seine These: Salieri bezichtigte sich selbst des Mordes an Mozart, wie er ihm tatsächlich jede Chance, eine gesicherte Position zu erhalten, auf die hinterhältigste Art und Weise verdorben hatte. Salieri hatte es leicht damit, denn Mozart endete mit 35 Jahren im Massengrab. Shaffer zeigt Salieri als den einzigen seiner Zeitr, der das Genie Mozarts erkannte, die ungeheuerliche Diskrepanz zwischen Mozarts ordinärer Lebenshaltung und seiner göttlichen Musik nicht zu ertragen vermochte, seinen Kampf mit Mozart zu einem Kampf mit Gott machte und erleben mußte, daß dreißig Jahre nach Mozarts Ende die ganze Welt voll war vom Entzücken über Mozarts Musik, er selbst dagegen völlig vergessen. In einem letzten Racheakt gegenüber göttlichem Walten streute er aus, er habe Mozart vergiftet: ein letzter Versuch, an Mozarts Unsterblichkeit teilzunehmen. |
