Stück

Bis das Dunkel zerreisst

Schauspiel von Mayr Ulrich

Sprache Deutsch, Umgangssprache
Charakter Kein Charakter
Besetzung 10 gesamt / 2 weiblich / 8 männlich
Darstellungsort Verschieden
Thema Kein Thema
Spieldauer 120 min
Verlag Impuls Theater Verlag
Inhaltsangabe Ein regnerischer Sonntag, an dem erst abends das Wolken- wie das Schicksaldunkel zerreißt. Draußen im Moor, unweit vom Gerdesbauern, bohren sie nach Oel. Der Hof, den man den Hexenhof nennt, kann dadurch plötzlich sehr viel wert werden. Das weiß der Knecht Paul, ein immer freundlicher, aber verschlagener, besitzgieriger langjähriger Zuchthäusler. Er stellt sich besonders gut mit Lisbeth, der Bäuerin, die mit ihrem kriegsgelähmten Mann in Hader lebt, und Paul eine leichte Beute zu werden scheint. Brigitte, die hübsche einzige Tochter der Gerdesleute, trachtet Paul los zu werden.Dabei kommt ihm ihre Liebe zu dem jungen Ingenieur, der die Bohrungen leitet und in dessen Vertrauen Paul sich auch zu schwindeln weiß, sehr zu statten. Nun ergibt sich aber an diesem Morgen, bei der Vertragsniederschrift im Baubüro, daß nicht Lisbeth, sondern ihrer Tochter der Hof gehört. Paul ist zugegen und erkennt, seine Pläne ändern zu müssen. Er schieb sich jetzt heimtückisch zwischen den Ingenieur und Brigitte. Zuerst träufelt er dem Ingenieur, Mitleid vortäuschend, ein, daß Brigitte eine Art Moorfieber habe, dadurch furchtbare Anfällle, und vielleicht nur noch wenige Jahre lebe. Brigitte weiß er einzureden, der Ingenieur spekulierte nur auf den Besitz. Die Bäuerin Lisbeth ist in Pauls Plänen unbedeutend geworden. Sie freundlich hinhaltend, schwenkt er ganz auf die Seite Gerdes hinüber und weiß den durch das vorgetäuschte Gerücht, Brigitte wäre vielleicht gar nicht die eigene Tochter, sich hörig zu machen. Der hilflos im Rollstuhl sitzende Gerdes ist der Verzweiflung nahe, und er bringt durch sein undeutliches Herumfragen und das Schimpfen auf die, wie er glaubt, betrügerische Mutter Brigitte zu einem Verzweiflungsausbruch. Der Ingenieur ist zur Vertragsgegenzeichnung im Haus und erlebt diesen Zusammenbruch mit, den Paul in seinem Sinne zu deuten weiß. Und schlimmer noch. Brigitte will auch vom Ingenieur nichts mehr wissen. Pauls Taktik scheint zu glücken. Wir, die Zuschauer, wissen um Pauls Pläne, weil der den jüngsten der Oelarbeiter, Helmut, in seiner Abhängigkeit glaubt, und dem gegenüber großsprecherisch schwätzt. Als zu Helmut, welcher am Bohrer unweit dem Gerdeshof die Sonntagswache hat, der durch die Vorfälle ganz verstörte Ingenieur kommt und schließlich Brigitte an ihnen vorbei und fort will, deckt Helmut die Machenschaften auf. Als Paul kommt, verbergen sich die Liebesleute in der lichtlosen Bauhütte, um selbst zu hören, was Paul dem Jungen sagt. Paul riecht während des Gesprächs Lunte, schickt den Jungen fort und schließt die Hüttentür ab. Er weiß nicht, daß auch Brigitte drin ist, und richtet Stroh, seinen Mitwisser samt Hütte zu vernichten. Doch da schiebt Lisbeth den Gerdes her und beide reden auf den unsicher gewordenen Paul in ihrer Streitsache ein. Paul verwickelt sich und wird entlarvt. Nun ist er zum äußersten entschlossen. Durch eine unvorsichtige Außerung des zurückkommenden Helmut erfährt er, daß auch Brigitte in der Hütte sei. Wieder in der Stube bei Gerdes, der jetzt ruhig und ausgesöhnt ist. Da sehen Gerdes und Lisbeth, die zuerst glauben, es sei nur ein herrliches Abendrot, Feuerschein. Das Oel, das zu laufen begann, brennt. Paul, der beim Anzünden schwere Brandwunden erhielt, ruft es triumphierend und schreit ihnen ins Gesicht, wer mit verbrennen müsse. Gerdes, den im Krieg die Feigheit lähmte, fährt erschreckt aus dem Stuhl und wankt hinaus, die eingeschlossenen jungen Leute zu retten - doch Helmut hat im letzten Moment die beiden befreit.Paul stirbt an seinen Verbrennungen. Die ungeheure dramatische Stärke des Stückes, seine knappe, eindringliche Sprache, bieten einer spieltüchtigen Theatergruppe größte Spiel- und Erfolgsmöglichkeiten.