Inhaltsangabe |
Der Fleischhauer Karl Bockerer schert sich nicht um Politik und muß doch feststellen, daß sie seine
beschauliche Welt gehörig ins Wanken bringt, denn der aufkeimende Nationalsozialismus in Wien
der dreißiger Jahre trägt seine giftige Saat mitten in seine Familie. Der Sohn wird Mitglied der SA, die
Gattin gefällt sich als glühende Hitlerverehrerin. Spätestens als sein jüdischer Freund Dr. Rosenblatt
angesichts der wachsenden Repressalien nach Amerika emigriert, begreift der Bockerer, daß es
ernst wird und beginnt auf seine Art zu handeln: mit einer Mischung aus Naivität, Humor und
Schwejkscher Bauernschläue wehrt er sich. Er kämpft nicht mit der Waffe in der Hand, aber die
Aufrichtigkeit seiner antifaschistischen Äußerungen kommt gefährlichen Bomben nahe. Auf den
zuständigen Ämtern hält man den Bockerer für einen Trottel, so kann er trotz der vielen Anzeigen
und Beschwerden gegen ihn immer wieder der Justiz entgehen. Durch den Tod seines einzigen
Sohnes an der Front, verliert auch Frau Bockerer ihren Glauben an das Regime. Als der Krieg
endlich vorbei ist, ziehen die Siegermächte in Wien ein. Unter den amerikanischen
Besetzungssoldaten ist auch der emigrierte Freund Rosenblatt. Er kommt wie vor Jahren zur
gewohnten Zeit zum Tarock. Herr Bockerer hat zumindest äußerlich seine alte Welt erhalten. |