Um Kopf und Kragen
Lustspiel von Kling Ulla
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Der Dorfbriefträger Stempflinger Lenz erfüllt sein Amt nahezu 25 Jahre äußerst gewissenhaft - bis auf einen kleinen Fehler: er kann es nun einfach mal nicht sein lassen, seine Nase in anderer Leute Post zu stecken und die auf Karten beschriebenen Neuigkeiten gleich selbst im Ort zu verbreiten. Man nimmt ihm das weiter nicht übel, im Gegenteil, Stempflinger wird von den Dorfbewohnern als Original angesehen. Nicht so von Gunda Dullenkopf, einem Gast im Dorf, sie hat für seine Neugier keinerlei Verständnis und bringt mit einer Anzeige gegen ihn den Stein ins Rollen. Diese Tatsache ist auch nicht gerade erfreulich für Stempflingers Frau Emmi. Hat sie ihrem unverbesserlichen Gatten doch schon jahrelang gepredigt, dass ihn diese Marotte noch um Kopf und Kragen bringt. Zwar werden die ganzen Aufregungen um das anstehende Disziplinarverfahren etwas gedämpft durch die überraschende Heimkehr des Sohnes Schorsch, der vor Jahren als angehender Seemann in die Ferne gezogen ist. Doch auch diese Freude währt nicht allzulange - hat Schorsch doch vom hohen Norden gleich seine Braut mitgebracht, anstatt sein Versprechen einzulösen, das er dem Nachbarmädel Hannerl gegeben hat. Also neuen Kummer und neuen Ärger! Dem Stempflinger wird das langsam alles zu bunt - nach einer von zu Hause ferngebliebenen Nacht findet man seine Dienstmütze samt Posttasche am Wehr des nahen Mühlenbaches. Was liegt näher, als eine Verzweiflungstat, die in einem furchtbaren Unglück endete? Emmi macht sich bittere Vorwürfe wegen ihrer Hartherzigkeit, die ihren armen Lenz in den nassen Tod getrieben hat. Natürlich ist dies nicht so - und natürlich mischen bei dem heillosen Durcheinander noch mehrere Dorfbewohner kräftig mit - und das allernatürlichste : es löst sich alles in Wohlgefallen auf.