| Inhaltsangabe |
"Die Betrüger" ist eine Geschichte, die sich in dieser Form nicht ereignet, aber dennoch nicht frei erfunden ist.
Hier geht es um die weitverbreiteste Methode, Fleiß, Talent und Anstand zu bestrafen - die Steuer.
Natürlich muß der Staat seinen Bürgern anständige Summen abknöpfen, um öffentliche Dienste, Staatssicherheit oder sonst irgend etwas zu gewährleisten. Aber die Art und Weise, wie dies von der Steuerbehörde praktiziert wird, ist ein getreues Abbild der Zuckerbrot- und Peitsche-Politik. Statt die Steuerlast auf ein erträgliches Ausmaß festzulegen und Steuerhinterzieher hart zu bestrafen, wird diese in schwindelerregende Höhe getrieben und mit den ertappten Hinterziehern findet ein Kuhhandel über den Betrag der Geldbuße statt.
Und dann wundern sich die Herrschaften auch noch, daß der Steuerzahler sich keinen Deut um ihr hohles Geschwätz über die erhabene Steuermoral kümmert. Für den Bürger ist das Finanzamt keineswegs ein Leuchtturm der Gerechtigkeit. Viel eher das Bermuda - Dreieck.
Das Mißtrauen beruht jedoch auf Gegenseitigkeit. Auch die Steuerexekutive glaubt der Schwindlerbande kein Wort. Ihr ist sonnenklar, daß die Steuerzahler und deren clevere Berater eine schier unglaubliche Kreativität entwicke4ln, wenn es darum geht, die eine oder andere Lira vor dem freßgierigen Drachen zu retten.
Wer sich noch nie einer solchen Methode bedient hat (vorausgesetzt, er hatte die Möglichkeit), wer kurzum ständig vor der Steuerbehörde in die Knie gegangen ist und ihr mit reinem Gewissen gegenübertritt, der werfe eine im Laufe des Stückes angebotene Tomate nach den Betrügern und verlasse hierauf den Theatersaal. Die anderen sind eingeladen, bis zum bitterbösen Ende auszuharren. |
