Stück

Rose Bernd

Schauspiel von Hauptmann Gerhart

Bereich Erwachsene
Sprache Deutsch, Dialekt
Eignung Erwachsene
Charakter ernst
Besetzung 15 gesamt / 6 weiblich / 9 männlich
Darstellungsort Verschieden
Thema Individuum
Spieldauer 120 min
Verlag Felix Bloch Erben Verlag
Inhaltsangabe "Die Bauerntochter Rose Bernd ist ein hübsches, frisches Mädchen, das bei vielen Männern des Dorfes Begehrlichkeiten weckt. Schwach geworden ist sie bisher nur bei einem, dem vitalen Gutsbesitzer Christoph Flamm, mit dem sie ein heimliches Verhältnis hat. Flamm ist verheiratet mit einer älteren Frau, die wegen einer chronischen Krankheit seit Jahren im Rollstuhl sitzt, Rose hat einen Bräutigam, den frommen, etwas schwächlichen Buchbinder August Keil, den sie wegen Flamm schon zwei Jahre auf ihr endgültiges Jawort warten lässt. Der Maschinist Streckmann, ein eitler Wichtigtuer, belauscht eines Tages zufällig ein Treffen zwischen Rose und Flamm. Daraufhin erpresst er Rose, ihm auch zu Willen zu sein, andernfalls würde er Vater und Bräutigam ihr Geheimnis verraten. Rose ist tief gedemütigt und weist ihn ab. Als ihr klar wird, dass sie ein Kind von Flamm erwartet, willigt sie in ihrer Angst überstürzt in die Heirat mit August ein. Streckmann lässt sich nicht abschütteln und bedrängt Rose weiterhin. August, der sie verteidigen will, lässt sich auf eine Schlägerei mit Streckmann ein, bei der er ein Auge verliert. Es kommt zu einer Gerichtsverhandlung, zu der auch Flamm als Zeuge geladen ist. Aus Angst und Scham wagt Rose nicht zu sagen, was wirklich geschehen ist. Sie bringt allein ihr Kind zur Welt und tötet es nach der Geburt. August, der von ihrem Schicksal erschüttert ist, hält trotz allem zu ihr. Der Ausgangspunkt für das Schauspiel Rose Bernd war ein Prozess im Frühjahr 1903, zu dem Hauptmann selbst als Geschworener berufen wurde. Eine 25-jährige Kellnerin und Landarbeiterin war wegen Kindesmord und Meineid angeklagt. Hauptmann stimmte für Freispruch, das Mädchen wurde aber in zweiter Instanz verurteilt. Schon während des Prozesses begann Hauptmann an dem Stück zu arbeiten, das am 31. Oktober desselben Jahres aufgeführt wurde.