Fabian
Schauspiel von Kästner Erich
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Fabian, das ist die brillante Satire auf deutsche, insbesondere Berliner Zustände am Ende der zwanziger Jahre und während der großen Wirtschaftskrise um 1930. Der 32jährige Germanist Fabian durchstreift als ratlos-passiver Beobachter das vergnügungssüchtige Berlin der Weimarer Republik und lässt sich von einem Erlebnis zum nächsten treiben. Er besucht Etablissements, in denen Sexualität zügellos ausgelebt wird, er erkennt die Verlogenheit scheinbar reputierlicher bürgerlicher Familienverhältnisse und erhält Einblick in die gewissenlose Manipulation von Nachrichten und Meinungen. Parallel dazu wird die Geschichte von Labude erzählt, Fabians Freund, der sich mit einer Arbeit über Lessing habilitieren will. Mit ihm teilt Fabian die Neigung zu pessimistischem, sozialkritischem Philosophieren, aber während Labude anfangs noch politische Handlungen setzen will, bleibt Fabian passiver Beobachter. Fabian verliebt sich und verlebt einige glückliche Tage, doch als er plötzlich arbeitslos wird, trennt sich seine Geliebte Cornelia von ihm und lässt sich mit einem Filmmagnaten ein, um Karriere zu machen. Inzwischen hat Labude Selbstmord begangen. Der Grund liegt in der vom missgünstigen Hochschulassistenten Weckherlin verbreiteten Lüge, Labudes Habilitationsschrift sei abgelehnt worden. Am Ende ertrinkt Fabian beim Versuch, einen kleinen Jungen zu retten, denn "er konnte leider nicht schwimmen". Dieser gleichnishafte Schluss ist zugleich die letzte und treffendste Kennzeichnung Fabians: Es ist ihm als Moralisten unmöglich, im trüben Strom der zeitgenössischen Amoral und Inhumanität mitzuschwimmen.