Geschlossene Gesellschaft
von Sartre Jean Paul
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Geschlossene Gesellschaft, Sartres drittes Theaterstück, wurde 1944 in Paris uraufgeführt: Drei Menschen, zwei Frauen und ein Mann, die sich nie in ihrem Leben begegnet sind, werden für immer in einem Zimmer zusammenbleiben. Das ist die Hölle. Warum? Weil jeder von ihnen davon abhängig ist, wie der andere ihn sieht, weil jeder von ihnen davon abhängig ist, wie der andere ihn sieht, weil jeder durch den Blick des anderen festgelegt wird, gefangen in dem Bild, das der andere sich von ihm macht. Daraus entsteht die Meinung zur Unaufrichtigkeit, zur Täuschung des anderen, die Versuchung, dem anderen gegenüber eine durch und durch verlogene Rolle zu spielen. Durch die völlige Abhängigkeit vom anderen wird jeder für jeden zum Peiniger. Ein Teufel ist in dieser Hölle nicht nötig.Wären nur zwei Menschen zusammen, könnte sich eine sadomasochistische Beziehung herstellen lassen, bei der jeder für den anderen die Rolle spielt, die der andere vorgeführt bekommen möchte. Das wäre eine gegenseitige Befriedigung. Ausweglos wird die Situation erst durch die Anwesenheit eines Dritten, gegen den es kein Bündnis geben kann, weil jetzt nicht nur jeder reihum jeden durch seine Gegenwart erstarren läßt, sondern weil jeder Dritte jede Zweierbeziehung durch seinen Blick zerstören kann. Sartre glaubte jedoch nicht, daß alle menschlichen Beziehungen zwangsläufig auf eine solche Hölle hinauslaufen müssen. Er meinte vielmehr: "In welchem Teufelskreis wir auch immer sind, ich denke, wir sind frei, ihn zu durchbrechen, dann bleiben sie, wiederum aus freien Stücken, in diesem Teufelskreis. Also begeben sie sich aus freien Stücken in die Hölle."