Herr Mautz
von Berg Sibylle
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Herr Mautz ist nach Fernost geflohen, raus aus Europa und dem Alltagsgrau. Gehofft hat er auf Sonne, Farbenpracht und nackte Frauen, ein schönes Erlebnis noch am Lebensabend. Stattdessen findet er sich mitten in der Regenzeit als durchschnittlicher alter Mann in einem schäbigen Hotelzimmer wieder, wo drei Kakerlaken schon ungeduldig seinen Tod erwarten. Sie ermuntern ihn, bei der Verrichtung letzter Dinge einen Moment seiner Vergangenheit zu wählen, den er in die Ewigkeit mitnehmen will. Herr Mautz ergibt sich seinem Schicksal, wie er das bisher immer tat, und buchstäblich wirft ihn der Aufbruch in die Fremde in die vertraute Vergangenheit zurück. In rascher Folge ziehen Bilder der Erinnerung an ihm vorbei: Die ganz normalen Traumata der Kindheit, der Auszug von zu Hause, der Beruf, die Ehe, die Geburt der Tochter - eine planmäßig verlaufene Biographie ohne nennenswerte Höhen oder Tiefen, Leidenschaften oder Katastrophen. Methodisch hatte Herr Mautz jährlich ein Gefühl erlernt und abgehakt: Abhängigkeit, Angst, Begierde, Trauer, Liebe. Nichts an seinem Leben war ihm störend aufgefallen, im Gegenteil: Eigentlich fand er die Bewältigung sogar gelungen und recht angenehm. Allein dass sich jetzt kein einziger Ewigkeitsmoment einstellen mag, ist doch ein bisschen schade - und dass als letztes der Gefühle plötzlich nur noch das Sterben übrig bleibt. Fast scheint es, als würde sich auch das nun in der gewohnten Passivität vollziehen. Doch diesmal ist irgendetwas anders. Herr Mautz hat eine beunruhigende Ahnung - wenn auch leider etwas spät