Judas von Tirol
Volksstück von Schönherr Karl
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Andreas Hofer wird von Raffl verraten. Erst ein Vergleich mit vaterländischen Schauspielen im Stil von Domanig läßt den Wert dieses Stückes rund um den Freiheitskampf von 1809 erkennen. Schönherrs Interesse liegt nicht im Verherrlichen, sondern er sucht in dem Stoff die Analogie zur biblischen Gestalt des Judas, die er aus der Sicht eines Passionsspieles im Spiel hinterfragt. Dabei ist für Schönherr der Verräter nicht die Inkarnation des Bösen, er irrt so wie alle anderen auch und bekennt sich zur Rolle des Provokoteurs. Schönherr hat mid diesem Spiel denm Andreas Hofer Mythos unangetastet gelassen. Für eine heutige Rezeption bedürfte , um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen, der Aufarbeitung dessen, was Schönherr unberührt läßt. Es ist interessant genug, daß es bisher kein Stück über die Ereignisse von 1809-10 gibt , das die großen politischen Umstände berücksichtigt. Mit dem Tod Andreas Hofers endete die Geschichte der militärischwen Idee der Selbstverteidigung keineswegs. Das eigentliche Drama folgte erst mit dem Verrat der "Alpenbundbewegung". Solange dieses weitgehend verdrängte Stück Geschichte nicht aufgearbeitet ist, läßt sich auch Schönherrs Stück nicht verstehen.