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Aussagen

Stückesammlung von Fugard Athol

Titel: Aussagen
Buchnummer: 379/8/0
Verlag: S. Fischer Verlag GmbH
Autor*in Fugard Athol
Thema: Kein Thema

Eignung: Erwachsene
Bereich: Erwachsene
Stückart: Stückesammlung
Charakter: Kein Charakter


Inhaltsangabe:

Auch unsere Zukunft hängt von den Entwicklungen auf dem Schwarzen Kontinent und der Bewältigung der Rassenprobleme in Südafrika ab. Nachrichten und Berichte können über Fakten und Hintergründe informieren, aber nichts von dem täglich erlittenen Ausmaß des Konflikts vermitteln. Diese Vermittlung leisten Fugard und seine Mitautoren John Kani und Winston Ntshona in den hier vorgestellten Theaterstücken..Ihre dramatische Beschreibung der Situation hat Authenzität durch das jeweils genaue Psychogramm einer intimen Zweierbeziehung. Die Hinzunahme einer dritten Person, wie z.B. in den "Aussagen", hat katalysatorische Wirkung. Die Abhängigkeit der Menschen sowohl voneinander als auch von dem unmenschlichen Gesellschaftssystem, in dem sie leben müssen, läßt sich in solchen leicht überschaubaren Konstellationen am deutlichsten darstellen. "Sizwe Banzi ist tot" schildert die ständige Bedrohung und Unterdrückung menschenwürdigen Lebens durch Paßgesetze und Vorschriften. Jeder Verstoß wird vor Gericht geahndet. Doch das Vergehen ist durch die tiefgreifenden Beschränkungen bereits vorprogrammiert. Um sich am Leben zu erhalten und seine Familie vor dem Verhungern zu bewahren, muß Sizwe Bansi seine Identität opfern. Rollenspiel unter fremdem Namen wird zum einzigen Ausweg. Und der ist befristet. "Die Insel" ist Schauplatz des Strafvollzugs an politischen Häftlingen. Hier soll jeder Widerstand gebrochen werden. Ziel ist die Zerstörung der Persönlichkeit. Verzweifelt klammern sich John und Winston an eine Möglichkeit, Reste von Identität und Selbstachtung zu bewahren: Sie erinnern sich der antiken Tragödie und proben den Streit zwischen Kreon und Antigone - eine Objektivierung ihres Konflikts. Durch Aufseher und Zwangsarbeit zermürbt, versuchen sie im Rollenspiel wieder Kraft zu schöpfen. "Aussagen..." zeigt die systematische Verfolgung und Aburteilung einer durch Rassengesetze verbotenen Beziehung. Die Staatsgewalt erlaubt sich brutale Eingriffe in die Intimspähre. Es wird deutlich, wie durch das "Gesetz gegen Unsittlichkeit" die hier dargestellte Liebesbeziehung von vornherein zur Aussichtslosigkeit verdammt ist. Besonders der Farbige kann die sozialen Schranken innerlich nicht überwinden. Im Augenblick der Gefahr findet er seine Identität nur in der Rolle, die ihm innerhalb des Herr-Knecht- Systems zugeteilt ist.

Aufführungen des Autors / der Autorin

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