Furcht und Ekel. Das Privatleben glücklicher Leute
von Laucke Dirk
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Haben Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auch heute noch einen Platz in der deutschen Gesellschaft? Finden sie nicht vielmehr immer wieder neue Nahrung und Ausdrucksformen? Dirk Laucke ist dieser Frage nachgegangen und nennt im Ergebnis sein Stück nicht von ungefähr Furcht und Ekel. Inspiriert durch Vorgängerstücke von Bertold Brecht (Furcht und Elend des Dritten Reiches, Titel der Amerikanischen Fassung von 1945: The Private Life of the Master Race) und Franz Xaver Kroetz (Furcht und Hoffnung der BRD) zeigt Laucke eine ungeschönte aktuelle Bestandsaufnahme der geistigen Verfassung in Deutschland, quer durch die sozialen Schichten und lässt dabei auch das Schulsystem und den Theaterbetrieb nicht aus. Basierend auf Augenzeugenberichten und Zeitungsnotizen entstanden 22 einzelne Szenen, eine Montage aus Monologen, Dialogen und narrativen Rückblenden. Einige Charaktere kommen dabei öfter zu Wort und in Aktion, wie zum Beispiel Danny, Rille und Micha, drei Jugendliche aus einem sozialen Brennpunkt. Sie finden sich zu einem brutalen Rachefeldzug gegen den Ex von Michas Freundin zusammen, der angeblich ihren Sohn missbraucht hat. Diese Szenen führen die soziale Aussichtslosigkeit der Jugendlichen, die sich in ihrer Gewaltbereitschaft, Frauen- und Fremdenfeindlichkeit äußert, deutlich vor Augen. In einer anderen berichtet eine Journalistin über das Schicksal eines immer aufs Neue diskriminierten Roma, eine weitere zeigt den scheiternden Versuch, eine Gegendemonstration zu einem Nazi-Fackelzug zu mobilisieren... - Im Stile Brechts macht Laucke exemplarisch deutlich, dass Deutschland kein so friedlich-demokratisches Land ist, wie es dem Rest der Welt gerne vorgaukelt