Kampf um die Heimat
von Raffeiner Josef
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Das Stück spielt um die Jahreswende 1939/1940, zur Zeit, als die deutschen Südtiroler vor die Entscheidung gestellt waren, ob sie auf Grund des zwischen Deutschland und Italien am 23. Juni 1939 in Berlin getroffenen Übereinkommens nach Deutschland auswandern oder in ihrer Heimat bleiben wollten. Auf dem Gerolthofe lebt die verwitwete Geroltin mit Moidele, ihrer noch minderjährigen Tochter, und ihren Ehealten Michl und Katl. Der Geroltbauer ist schon seit Jahren tot. Sein einziges Kind Moidele ist Erbin und Alleineigentümerin des Hofes. Auch auf diesen Hof kommen Propagandisten aus der Stadt, um die Leute zu überreden, für Deutschland zu optieren und aus der Heimat abzuwandern. Die Bewohner des Hofes aber wollen in der Heimat bleiben und nicht für Deutschland zu optieren. Die Geroltin hat bereits für sich und ihre minderjährige Tochter in diesem sinne gewählt, aber sie hat es nur heimlich getan, weil sie sich vor den Leuten fürchtet. Moidele liebt den Kleinhäuslersohn Sepp, der auch in der Heimat ausharren will, und beide halten zusammen. Die Mutter aber sieht die Liebschaft ihrer Tochter mit Sepp nicht gern, weil er nur ein Kleinhäuslersohn ist. Über Veranlassung des heimattreuen Grimm, eines Bruders des verstorbenen Gerolt, findet in den ersten Dezembertagen auf dem Gerolthofe eine Versammlung von Bauern statt, zu der auch die Brüder der Geroltin, der Moosberger und der Rapp aus dem Nachbardorfe, erscheinen. Der Hauptredner bei der Versammlung ist der "alte Doktor", der die Bauern ermahnt, der Heimat die Treue zu halten. Sein Gegenredner ist ein Propagandist aus der Stadt, dem es durch die Hilfe des Bauernburschen Xaver gelungen ist, an der Versammlung teilzunehmen. Die Versammlung wird mehrfach gestört. Sie endet damit, daß die meisten der erschienenen Bauern dem alten Doktor das feierliche Versprechen geben, in der Heimat zu bleiben und diesen Entschluß dadurch zu bekräftigen, daß sie offen und nicht heimlich bei der Gemeinde den weißen Wahlzettel unterschreiben. Im ganzen Lande aber geht die Propaganda für die Abwanderung erfolgreich weiter. Fast täglich kommen Leute mit beängstigenden Nachrichten auf den Gerolthof und erschüttern die Festigkeit der Bäuerin. Besonders kritisch wird es am Sylvestertag. Da ist es vor allem der Lenzer, der die Bäuerin zu überreden sucht, doch noch im letzten Augenblick, bevor das alte Jahr und mit ihm die Wahlfrist abgelaufen ist, umzuwählen d.h. ihre erste Wahl zu widerrufen und für Deutschland zu optieren. Er macht der Tochter einen Heiratsantrag, wird aber von ihr abgewiesen, denn Moidele hält treu zu ihrem Sepp. Der Lenzer aber verliert sein Ziel, die Bäuerin zum umwählen zu bestimmen, nicht aus dem Auge. Er bekommt Schützenhilfe in den beiden Bauernburschen Naz und Martl. Letzterer weiß zu berichten, daß an diesem letzten Wahltag auch die Brüder der Bäuerin, der Moosberger und der Rapp, umgewählt hätten. Die Geroltin läßt sich von Martl und Naz überreden, noch am Abend ins Dorf zu gehen, um sich dort mit einer Base zu beraten. Aber die beiden führen sie nicht zur Base ins Dorf, sondern in die Stadt zur deutschen Kommission. Am frühen Neujahrsmorgen kommt Sepp zu Moidele. Sie teilt ihm voll Sorge mit, daß die Mutter von ihrem Gange ins Dorf nicht zurückgekommen sei, und erzählt ihm einen Angsttaum, den sie in der Nacht geträumt hat. Dann gehen beide miteinander zur Kirche. Indessen kommen die Brüder der Bäuerin, der Rapp und der Moosberger, letzterer mit seinen Töchtern, auf den Hof und treffen sich dort mit dem Grimm. Sie haben standgehalten und bleiben in der Heimat, wenn auch des Moosberger einziger Sohn zum Leiwesen seiner Angehörigen für Deutschland optiert hat. Aus der Stadt kommt endlich die Geroltin zurück und erzählt, daß sie sich habe überreden lassen umzuwählen. Die Bestürzung ist groß und alle sind ratlos. Bald darauf erscheinen auch Moidele und Sepp. Als Moidele erfährt, daß die Mutter umgewählt habe, macht sie dieser bittere Vorwürfe. Sie kann es nicht fassen, daß sie ohne ihren Sepp auswandern und ihre Heimat verlieren soll. Da nimmt sich die Mutter ein Herz und willigt ein, daß Moidele und Sepp heiraten. So soll den Kindern die Heimat gerettet werden. Die Mutter aber nimmt es schweren Herzens auf sich, allein auszuwandern und sich von ihrem einzigen Kinde zu trennen.