Tod im Lindenbaum
Märchen von Keilich Reinfried
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Im Städtlein Jüterbogk hat einmal ein Schmied gelebt, von dem erzählten sich Kinder und Alte ein wundersames Märlein. Einst saß er in seinem Garten unter einem alten Birnenbaum, da kam ein graues Männlein auf einem Esel geritten, das herbergte bei dem Schmied und ließ den Esel beschlagen, was jener gern tat, ohne Lohn zu heischen. Darauf sagte das Männlein zu Peter, er solle einen Wunsch tun. Da wünschte sich der Schmied, weil die Diebe oft die Birnen gestohlen, es solle keiner, der auf den Birnbaum gestiegen, ohne seinen Willen wieder herunter können. Der Schmied lebte fort und fort bei guten Wohlsein. Endlich klopfte der Tod an. Der Schmied war scheinbar auch gern bereitwillig, mit ihm zu gehen, und bat nur, ihm ein kleines Labsal zu vergönnen und ein paar Birnen von dem Baum zu holen, den er selbst nicht mehr besteigen könne aus großer Altersschwäche. Der Tod stieg auf den Baum, und der Schmied sprach: "Bleib droben!", denn er hatt Lust noch länger zu leben. Der Tod fraß alle Birnen vom Baum, dann gingen seine Fasten an, und vor Hunger verzehrte er sich selbst mit Haut und Haar, daher er jetzt nur noch so ein scheußlich dürres Gerippe ist. Auf Erden aber starb niemand mehr, weder Mensch noch Tier, darüber entstand viel Unheil, und endlich ging der Schmied hin zu dem klappernden Tod und akkordierte mit ihm, daß er ihn zu dem klappernden Tod und akkordierte mit ihm, daß er ihn fürder in Ruge lasse, dann ließ er ihn los. Wütend floh der Tod von dannen und begann nun auf Erden aufzuräumen. Nun lebte der Schmied noch gar lange Zeit in Ruhe, bis er, wie alle Freunde und Bekannte ihm gestorben waren, des Erdenlebens satt und müde wurde. Machte sich deshalb auf den Weg und ging nach dem Himmel, wo er bescheidentlich am Tore anklopfte. Da schaute der heilige Petrus herfür, und Peter der Schmied erkannte in ihm sienen Schutzpatron und Schutzgeist. Jetzt aber sagte Petrus:"Auf diesen Bescheid wandte sich Peter, und gedachte sein Heil in der Hölle zu versuchen, und wanderte wieder abwärts. Wie aber der Teufel erfuhr, daß der Schmied von Jüterbogk im Anzuge sei, schlug er das Höllentor ihm vor der Nase zu. . .