Weihnachten an der Front
von Savary Jerome
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Es waren einmal, irgendwo an der Front, zwei Trupps einander feindlicher Soldaten, drei Deutsche und drei Franzosen, die saßen am Heiligabend bei Schneegestöber in ihren Schützengräben und zitterten vor Kälte. Den ganzen Tag hatten sie gekämpft, ohne Atempause. Morgens wurden drei Gräben erobert, abends musste man sie schon wieder zurückerobern. Es hatte Verluste gegeben: mindestens zwölf Tote und fünfzig Verwundete allein in diesem Abschnitt. Da blieb nicht viel Zeit, an die Kälte zu denken, denn jeder war nur damit beschäftigt, der endgültigen, der ewigen Kälte zu entrinnen, die einen an jeder Bajonettspitze erwartete. Und dann, noch ehe es dunkel wurde, Schlag drei Uhr nachmittags, hatte sich so etwas wie Unentschlossenheit eingestellt. Das Sperrfeuer war dünner geworden, das Nahkampfgebrüll ermattet. Hatten sich diese blutrünstigen Krieger plötzlich erinnert, dass Weihnachten vor der Tür stand? Es war vielleicht einfach nur eine kollektive Anwandlung von Pazifismus, die sich verschlimmerte, je näher die Geburtsstunde des Jesuskindleins rückte