Die Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Amateurtheaterverbände (AddA), traf sich vom 28. bis 30. November zu ihrer jährlichen Tagung – diesmal auf Einladung der Bundesarbeitsgemeinschaft Spiel und Theater (BAG) in Jena. Mit dabei waren der Bund der deutschen Amateurtheaterverbände (BDAT), der Zentralverband Schweizer Volkstheater (ZSV), Österreichischer Bundesverband für außerberufliches Theater (ÖBV) und der Südtiroler Theaterverband. Diese Verbände verbindet seit vielen Jahren nicht nur ein Freundschaftsvertrag, sondern eine echte, gelebte Partnerschaft. Sie schafft Vertrauen, Offenheit und eine Atmosphäre, in der Austausch und gegenseitige Unterstützung selbstverständlich sind.
Zentrales Thema des Wochenendes war die Demokratie. Nach dem ersten Zusammentreffen am Vertrag, zeigte ein anregender Vortrag zur Frühromantik, wie tief die Wurzeln freiheitlichen Denkens in Jena reichen und darüber hinaus unsere Epoche der Moderne prägen. Der darauffolgende Tag begann mit einem Stadtrundgang, wo die Teilnehmenden die Sub- und Soziokultur der Stadt kennenlernten – ein Umfeld, in dem unterschiedliche Theater- und Kulturformen lebendig praktiziert werden. Darauf folge ein spielerisches Experiment in Form eines demokratischen Mittagessens mit der „Flying Kitchen“, bei dem die Zutaten gemeinschaftlich gewählt wurden.
Den Höhepunkt des gemeinsamen Wochenendes bildete jedoch die Tagung am Samstagnachmittag. Im World-Café-Format stellten die einzelnen Verbände an mehreren Tischen ihre aktuellen Projekte vor. Man konnte von Tisch zu Tisch wandern, ins Gespräch kommen, Fragen stellen und sich vertiefend mit den Arbeitsweisen und Projekten der Anderen befassen. Dieser Austausch war besonders wertvoll: Die Vertreterinnen und Vertreter nahmen konkrete Anregungen mit, konnten voneinander lernen und neue Ideen für die eigene Verbandsarbeit entwickeln. Besonders sichtbar wurde dabei, wie unterschiedlich die Verbände arbeiten – und wie sehr genau diese Vielfalt Inspiration schafft.
Die beiden AddA Projekte, der Interkurs, ein to-train-the-trainer Projekt für Theaterschaffende und die internationale Jugendtheaterbegegnung Babylon, zeigten sich erneut als Erfolgsmodelle und werden weitergeführt.
Am Ende dieses intensiven Wochenendes wurde wieder deutlich, wie unverzichtbar dieser grenzüberschreitende Austausch heute ist. In einer Zeit, in der gesellschaftliche Spannungen wachsen und demokratische Werte immer stärker verteidigt werden müssen, bietet die Freundschaft der deutschsprachigen Amateurtheaterverbände einen kraftvollen Gegenpol. Sie zeigt, wie Austausch über Grenzen hinweg verbindet, Zuversicht schafft und die Theaterlandschaft nachhaltig stärkt.