Lügen-Tilly, Die
Lustspiel von Schuster Jürgen
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Tilly Schusser ist eine notorische Lügnerin.Darunter leidet nicht nur ihr armer Ehemann Isidor,seines Zeichens bisher erfolgloser Dichter und Schriftsteller,sondern auch die ganze Gemeinde.Als ihr Bruder Theo Stadlhuber und seine Frau Luise ebenfalls erkennen,daß sie schon seit geraumer Zeit in größerem Maße Tillys Lügen aufgesessen sind,beschließen sie,sie zu kurieren.Unterstützt durch die mit allen Wassern gewaschene Gemeinderatsch'n Genovefa Klapper fordern sie Tilly heraus.Sie will auch sofort beweisen,da ß sie als weitgereiste Frau von Welt auch ausgefallene Leute rund um den Globus kennt.Natürlich ist sie auch diesem Problem gewachsen und verpflichtet durch einen Trick und mit weiteren Lügen den nach Geschäften trachtenden Versicherungsvertreter Max Kaiser,der als Häuptling "der mit dem Schwein grunzt" den Plan betritt. Alles scheint planmäßig für Tilly zu verlaufen.Doch leider hat Max Kaiser schon einige Tage zuvor versucht,ihren Bruder Theo mit Versicherungen zu versorgen.So fliegt ihr Bluff schließlich doch auf.Doch auch hierfür hat Tilly vorgesorgt.Eine eingefertigte Videoaufzeichnung dieser Begegnung würde am Ende nicht sie,sondern alle anderen zum Narren machen.Man kommt schließlich überein,die Gegenwette Theos noch abzuwarten,die da lautet:"Wenn du einen Indianer kennst,kenne ich einen Menschenfresser!" Genovefa nimmt sich also der Aufgabe an und besorgt in Leopold Zutzler den armen Tropf,der sich im Bastrock gekleidet als Kannibale präsentieren darf.Und er macht seine Sache gut,denn Tilly wird immer kleinlauter,als sie glaubt,daß "Häuptling Lumumba vom Stamme der Bacardi" sie wirklich kochen und verspeisen möchte.Bereits im Kochtopf stehend ergreift sie die Flucht,und nach einer Jagd durch die Straßen der Gemeinde ist sie im übertragenen Sinne weichgekocht.Doch bis es soweit ist,hat der Zuschauer aufgrund heftiger Wortgefechte und kurioser Szenieren kaum Zeit,sich zu erholen.