Siegfried kommt beim Gong
Parodie von Seeliger B./Ullrich U.
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"Die Nibelungen" als Unterrichtsstoff dürften bei den meisten Schülern Gähnen hervorrufen. Mit Unmut und Abwehr beginnt auch dieses Stück. Doch auf das korrekte Zitat der ersten vier Zeilen folgt eine sehr freie Bearbeitung des mittelalterlichen Stoffes, den die Schulklasse im doppelten Sinne von vorn erzählt: Wir schließen Bekanntschaft mit Klein-Siegfried, der uns zunächst nicht als everybody's darling, sondern als Monster-Baby begegnet, das sich seiner Spielkameraden mit Billigung der stolzen Eltern gleich serienweise entledigt. Damit ist das Thema der nun folgenden Szenen angestimmt. Macht und Gewalt, Ruhm und Untergang als Wirkungszusammenhang der Geschichte, in welcher der "Held" eine zweifelhafte Rolle spielt. Mit Ironie und den Mitteln der Persiflage hinterfragen die Schüler und Schülerinnen die Logik des Blutvergießens, die offensichtlich erst im Tode aller zum Stillstand kommt.