Und Friede auf Erden und so weiter
Weihnachtsspiel von Kiehn Helmut
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Betlehem setzte ein Zeichen, und bei der Erwähnung dieses Namens erfaßt uns ein Schauer der Rührung, und wir sehen es vor uns, das Kindelein, und wir falten gerührt die Hände, andenen - natürlich - kein Blut klebt. Und Golgatha setzt mein Zeichen, und Theresienstadt und Katyn und My Lai, setzten die auch Zeichen? Doch bei der Erwähnung dieser Namen erfaßt uns kein Schauer, und wir sehen sie nicht vor uns, die gespaltenen Schädel, und wir zucken die Schultern und falten keine Hände, an denen - natürlich - kein Blut klebt oder kleben bleibt. Natürlich zucken wir mit den Schultern, denn diese Dinge (war das wirklich so schlimm?) sind weit fort, und das, was hier geschieht, in der Familie, im Nebenhaus, auf der Straße und im Geschäft, das sind Kleinigkeiten, die zählen nicht, die machen keine Geschichte. Christus war eine Schau und Guevara eine andere, und Martin Luther King ist selbst schuld! Weshalb auch die Dinge so aufbauschen! Und Überhaupt, was soll das alles? Ändern können wir sowieso nichts, und wenigstens an Weihnachten wollen wir unseren Frieden haben. Betlehem setzte ein Zeichen und Golatha den Punkt. Durch Gottes Fügung oder durch die Taten der Menschheit?