Stück

Splendid's

Schauspiel von Genet Jean

Bereich Erwachsene
Sprache Deutsch, Hochsprache
Eignung Erwachsene
Charakter kritisch
Besetzung 8 gesamt / 8 männlich
Darstellungsort Halle
Thema Politik
Spieldauer 90 min
Verlag Verlag der Autoren GmbH & Co. KG
Inhaltsangabe "Splendid`s" übersetzt von Peter Handke: Kunstvoller Reßer? Feierliches Requiem? Gangsterdrama? Oder traumtänelnder Antikrimi? Jean Genets lange verschollen geglaubtes Theaterstück aus dem Jahre 1948 läßt viele Deutungen zu. Dabei ist die Geschichte scheinbar einfach: Die Verbrecherbande "Rafale" nimmt im Luxushotel "Splendid`s" eine Millionenerbin als Geisel und verschanzt sich in der siebten Etage. Draußen rüstet sich ein großes Polizei- und Presseaufgebot für den Showdown. Drinnen durchwachen die Ganoven und ein übergelaufener Flic ihre letzte Nacht in Freiheit. Die Stimmung ist melancholisch und gereizt, die Situation hoffnungslos. Einer bringt die Geisel um, ein anderer zeigt sich in deren Kleidern auf dem Balkon, um der Polizei Zeit abzuringen; es gibt Streit um die Führung, um die Verwendung der letzten Patronen und um die Inszenierung des großen Finales: Der Flic genießt die Nähe zu den Outlaws und kann den Heldentod im Kugelhagel kaum erwarten. Doch einer nach dem anderen erliegt dem "Luxus, feig zu sein", statt die tödliche Flucht zu wagen. Der Flic rächt sich für diese Enttäuschung, liefert die Bande der Polizei aus. Diese selsamen Ganoven könnten jene kühlschwülen Kriminalfälle bevölkern, die Alain Delon und Jean Pierre Melville in den 60er und 70er Jahren prägten: Die Verbrecher sind auch Verlorene und Feinsinnige, ihre Gespräche sind nicht nur praktisch, sondern auch poetisch. Alles ist auch das Gegenteil dessen, was es zu sein scheint. Wir sind bei Jean Genet, in der Welt der Spiegel und der Gesten, in der Welt der Doubles und Doppeldeutigkeiten, wo die harten Männer innen weich sind und einander begehren, ohne sich je zu berühren.