Stück

Verstossenen, Die

Schauspiel von Hamilton Wallace

Bereich Erwachsene
Sprache Deutsch, Hochsprache
Eignung Erwachsene
Charakter ernst
Besetzung 16 gesamt / 4 weiblich / 12 männlich
Darstellungsort Küche
Thema Historisch
Spieldauer 120 min
Verlag Rowohlt Theater Verlag
Inhaltsangabe Für das Jahr 1321 machte ein südfranzösischer Chronist eine sehr kurze Eintragung. Sie bestand nur aus den beiden Worten "combusto leprosum". Sonst waren seine Berichte sehr viel länger und beschäftigen sich mit öffentlichen Ereignissen, Überschwemmungen, Feuersbrünsten, Aufständen und Hexenverbrennungen. Aber über das Jahr 1321 gab es offensichtlich nur diese beiden Worte zu sagen. Die erste Hälfte des 14.Hahrhunderts hat so viele bizzarre Ereignisse gesehen, die im Auftreten des "Schwarzen Todes" kulminierten, daß diese kurze Eintragung in der Chronik aus dem Jahre 1321 bei den Historikern keine besondere Aufmerksamkeit erregte. In Geschichtsbüchern wird sie gelegentlich erwähnt, aber es gibt nur wenige Sezialabhandlungen und kaum jemand hat sich über die Hintergründe dieser beiden Worte je ernsthaft Gedanken gemacht. Trotzdem war hier ein ungelöstes Rätsel, und kaum jemand hat sich über die Hintergründe dieser beiden Worte je ernsthaft Gedanken gemacht. Trotzdem war hier ein ungelöstes Rätsel, und einer der Historiker, die neugierig wurden, war C.H. Taylor vom Historischen Institut der Harvard Universität. Dr. Taylor beschäftigte sich mit Vorlagen an das Königliche Parlament aus dem Jahre 1321, und im Laufe seiner Forschungen stieß er immer wieder auf die Erwähnung der Aussätzigen . Er forschte nicht weiter nach, denn diese Textstelle hatte offensichtlich nichts mit Parlamentsvorlagen zu tun. Dennoch war er neugierig. 1941 schrieben zwei Studenten unter siener Aufsicht Diplomarbeiten. Einer von ihrnen war Wallace Hamilton. Professor Taylor schlug Hamilton als Untersuchungsobjekt eine Vorlage der Languedoc und einiger anderer südfranzösicher Provinzen an das Königliche Parlament von 1321 vor, aber Hamilton zeigte sich an diesem Stoff uninteressiert und fragte, ob es aus dieser Zeit nicht ein "farbigeres" Thema gäbe. Eine Woche später ließ Dr. Taylor Hamilton kommen, zeigte auf die Eintragung in der französischen Chronik und sagte: "Gehen Sie der Sache einmal nach ". In den Büchermagazinen der Widener Library in Harvard machte Hamilton sich ans Werk. Wochen vergingen, und jede neue Quelle ließ die Ereignisse hinter diesen beiden Worten bewegter erscheinen.Die Untesuchung brachte eine Handlung mit Anschlagen und Gegenanschlägen zutage, erwungene Geständnisse, Fälschungen, geheimnisvolle Verbindungen zu den Mohamedanern, Hexereien, Eingaben an den König und königliche Erlasse, Massenhysterie und Massenbrutalität. Dieses Gewirr von Verdächigungen, Anklagen und Gegenklagen ließ erkennen: Die Aussätigen, die wegen Brunnenvergiftung angeklagt und verurteilt waren, hatten kein Motiv für diese Untaten und es fanden sich auch keine anderen Verdächigungen Massenvergiftungen sind eine Errungenschaft des 20 Jahrhunderts. Hamiltons historische Studien in Harvard bilden die Grundlage für sein Stück. Im Frühjahr 1956 schreib er einen Entwurf und reichte ihn der Produktionsgruppe ein, die "hexenjagd" herausgebracht hatte. Sein Stück wurde angenommen, aber einer Aufführung stand offensichtlich zu vieles im Wege. Die Svchwierigkeiten häuftensich, 1957 wurde die Inszenierung zweimal geplant und zweimal wieder abgesetzt. Schließlich interessierten sich 1960 in Los Ageles das kleine "Theatre Event" für das Stück, man riskierte 400 Dollar des ohnehin knapp bemessenen Kapitals und Jahn Dikeos, der Direktor Von "Theatre Enet", inszenierte ""The Burning of the Lepers" in einem 40-Platz- Theater in Hollywood, wobei Berufsschauspieler vom Fersehen und Amateure nebeneinander auf der Bühen standen. Die Premiere im Marz 1961 bekam eine sehr gute Presse, so daß man mehr Vorstellungen als geplant waren, ansetzen konnte.